Kategorie: "Datenschutz / Datensicherheit"
Julian Assange wird nicht ausgeliefert!
(woi) Warum ist das wichtig? Weil damit verhindert wird, dass ein Whistleblower der Unglaubliches* aufgedeckt hat einer vermutlich voreingenommenen Justiz ausgeliefert wird und weil nach wie vor kein Urteil gegen Kriegsverbrechen, für investigativen Journalisms und Aufdeckung staatlicher Greuel* gesprochen wurde.
… no comment!
Böckler Impuls • Ausgabe 19/2020 • HBS • 11.20
(woi) Eine beeindruckende Grafik zur Bedeutung und Wirkung von Betriebsräten – und damit auch der Gewerkschaften. Sie bzw. Das System hat nur einen Makel: Sie ist für Solo-Selbstständige (noch) nahezu bedeutugslos. Hier aber zum eigentlichen Inhalt:
(gh) „Es sind insbesondere Selbstständige und Freiberufler*innen, die mit hohen Einbußen auffallen“, heißt es im neuen WSI-Verteilungsbericht.
Krasse Unterschiede bei den Pandemiefolgen machen sich aber generell weniger am Erwerbsstatus fest (auch wenn einige Selbstständige gerade besonders betroffen sind) sondern am Haushaltseinkommen: „Je niedriger ihr Einkommen schon vor der Krise war, desto häufiger haben Befragte im Zuge der Pandemie an Einkommen eingebüßt.“
Konkret sind in der Einkommensgruppe bis 900 € monatlich rund die Hälfte der Haushalte betroffen, jene, denen mehr als 4.500 € zur Verfügung stehen nur gut ein Viertel.
Fazit: Neben gering verdienenden Selbstständigen sind insbesondere Leiharbeiter*innen und Minijobber*innen betroffen. Generell sind „Selbstständige [mit Beschäftigten], Angestellte und Paare ohne Kinder deutlich häufiger einkommensreich als der Durchschnitt“.
Der 17-seitigen Bericht (PDF, 1 MB) macht am Ende auch Vorschläge, wie die Folgen der Corona-Krise auf die Einkommensarmut kurzfristig abzufangen sind. Darunter ist leider keine spezifische Idee, was Solo-Selbstständige im Niedrigeinkommensbereich stützen würde.
Gestern das EuGH, heute das Verfassungsgericht …
Netzpolitik • jk • 17.07.20
(woi) Gestern die multinationalen Datenkonzerne, heute der eigene Staat. Zuviel Willkür bei der Datenbeschaffung. Strohfeuer oder nachhaltige Reglementierung? Eines tritt deutlich und nachhaltig hervor: Auf Edward Snowdon stützen sich bis heute europäische Gerichte – und dennoch bleibt er ein Verfemter.
Der fatale Reiz des Altvertrauten
Friedrich Ebert Stiftung • Interviews • Claudia Detsch • 14.07.20
(gh) Sehr lesenswert für eine breitere Sicht auf notwendige Zukunftsdebatten. – Und natürlich fehlt der Blick auf aktuelle Ungerechtigkeiten nicht:
„Solidarität bedeutet eine bessere Beteiligung der Betroffenen an den Entscheidungen und Umsetzungen von Transformationsstrategien, aber auch Chancengleichheit für die, die nicht so lauthals schreien oder politisch weniger organisiert sind. Ich finde das schon markant: Der drohende Verlust von Arbeitsplätzen in der Industrie wird lauthals beklagt. Allen, die als Kreative oder kleine Selbständige arbeiten, wird dagegen gesagt: Hey, der Zugang zu Hartz 4 ist doch vereinfacht!“
Safe Harbor – Privacy Shield – …
online • Axel Kannenberg • 16.07.20
(woi) … wie hätte dieses Abkommen auch Bestand haben können?
„Daten europäischer Bürger [seien] nicht ausreichend vor dem Zugriff von US-Behörden geschützt […]. Für diese Einschätzung spielten auch die Enthüllungen des Whistleblowers Edward Snowden 2013 zur ausufernden Internet-Überwachung durch US-Geheimdienste eine wichtige Rolle.“
Freilich läuft das Lamento über magelnden Datenschutz ins Leere. Millionen Europäerinnen liefern die Daten, die ein (Handels-) Abkommen schützen soll. Im Sekundentakt werden Prgramme (aka „Apps“) genutzt, die keinen Hehl daraus machen ihre Daten an den Mutterkonzern im Vaterland dieser Konzerne zu versenden – und sie lassen sich dies über „Datenschutzerklärungen“, die keine wirklichen Optionen lassen, noch legitimieren. Dabei war es mal so gedacht, dass die Grundeinstellung sich nur auf das technisch Notwendige beschränke.
Im Gegensatz dazu fristen „Open Source“* Programme noch immer ein Nischendasein, mit dem Etikett des Anrüchigen, Freakigen, Nichtfunktionalen. Erstaunlicher Weise verrichten ausgerechnet die Maschinen, die das Netz am Laufen halten, ihren Dienst mit Open Source Software – weil sie es kann, die Mutter aller quelloffenen Programme, der Urvater des Netzes – Linux (und all den quelloffenen Modulen, die für den reibungslosen Verkehr sorgen).
Open Source Intiative (Wikipedia – ebenfalls eine quelloffene Software)
Sancta Simplicitas
Disclaimer
Die Verwirrung um den Datenschutz hat mit dem in Kraft treten der DSGVO im Mai 2018 nicht abgenommen. Dabei stammen ganz wesentliche Aspekte bereits aus dem letzten Jahrtausend.
Disclaimer gibt es wohl ebenso lange und sie sind so sinnfrei wie sie alt sind: Es gibt nach wie vor keinen juristischen Ansatz eine Verfolgung strafbarer Handlungnen durch eine vorsorgliche Erklärung abzuwenden.
Die Herrschaft der Algorithmen
ZKM • Interdisziplinäre Tagung • 17. Oktober 2019
Symposium 2019
Die Herrschaft der Algorithmen
Zur Interaktion von Mensch und künstlicher Intelligenz
Die Tagung wurde bewusst mit interdisziplinären Referentinnen und Referenten besetzt, da kein Bereich die Fragen, vor die unsere Gesellschaft gestellt ist, alleine beantworten kann und weder Angst, Skepsis, noch Euphorie weiterhelfen.
Programmflyer (PDF, 467 KB)
Open-Source für die Bundescloud
7-Tage-News ‧ 04/2018 • Moritz Förster • 17.04.2018 17:14 Uhr
(woi) Aus Sicherheitserwägungen wendet sich die Bundesregierung gegen kommerzielle Software der großen Player und setzt auf OpenSource-Software für die Bundescloud. Nextcloud ist ein Fork, ein Zweig, der bekannten und bewährten ownCloud-Software, die auch für privat Anwender nutzbar und empfehlenswert ist.
Wissen wird in den sozialen Netzwerken entwertet – es geht nicht mehr um eine Begründung, sondern nur noch um den Klick
Interview • Christine Heuer • 22.03.18
„Im Moment ist es ja tatsächlich so, dass die Vorstellung von direkter Demokratie, die da durch die Welt geistert, eher so ist wie, wir stimmen per Ted ab, wir machen eigentlich klick und machen Likes und dann haben wir Demokratie gemacht, und genau so funktioniert Demokratie nicht, sondern da ist die Entscheidung das Ergebnis von Verständigungs- und auch Konkurrenzprozessen. Man stellt Gedanken gegeneinander und wägt sie ab. Die Technologien, die da jetzt im Internet unterwegs sind, die unterbinden das eher. Die ermutigen das nicht. Die begünstigen Echokammern. Jeder kann unter sich bleiben. Jeder achtet auf die Meinung der Mehrheit. Konformismus wird unterstützt.“ (Thomas Kliche, im Gespräch mit Christine Heuer)
s.a. im Archiv
Vergesst Kennwörter!
FAQ • Jo Bager • c't 07/2018, S. 156
Ein sehr schönes Produkt ist KeePass 2. Was hebt es von den anderen ab? Es ist durchgängig quelloffen, d.h. es sind überprüfbar(!) keine backdoors vorhanden, es läuft auf allen Desktop Plattformen (portable Version via Mono) und es gibt eine voll integrierte Android-App (KeePass2Android, Croco Apps). Damit lassen sich alle Kennwörter auch unterwegs über die eigene(!) cloud erreichen.
Das in c't kritisierte überbordende Optionen-Angebot, stellt lediglich ein Angebot dar. Das Programm läuft vom Start weg, lässt aber die Möglichkeiten offen.
Software sicher herunter laden geht zuverlässig auf heise.de
WhatsApp illegal?
FAQ • Jo Bager • c't 07/2018, S. 156
Ja!
„Man dürfe WhatsApp nur auf das Adressbuch seines Smartphones zugreifen lassen, wenn alle Menschen, die im Adressbuch stehen, dem zugestimmt hätten“ warnt Lutz Hasse, thüringischer Datenschutzbeauftragter, mit Verweis auf ein Gerichtsurteil (LG Bad Hersfeld, Az F 120/17 EASO).
Ich habe nicht zugestimmt – liebe Freunde.
Alternative? Problemlos: SIGNAL
16. März 1968 – Mỹ Lai, (Republik) Vietnam
1. Februar 1968 – Saigon, Republik Vietnam (Ho-Chi-Minh-Stadt, Vietnam)
Im Vietnamkrieg tötet am 1. Februar 1968 der Polizeichef von Saigon Nguyễn Ngọc Loan vor Reportern den festgenommenen Vietcong Nguyễn Văn Lém durch Kopfschuss. Ein Foto dieser Exekution wird zu einem der bekanntesten Bilder des 20. Jahrhunderts.
„[...] Der General tötete den Vietcong; mit meiner Kamera tötete ich den General. Standfotos sind die mächtigste Waffe der Welt. Man glaubt ihnen, doch Fotos lügen, selbst wenn sie nicht manipuliert sind. Sie sind nur Halbwahrheiten. Was das Foto nicht darstellte, war: ‚Was hätten Sie getan, wären Sie der General gewesen, zu dieser Zeit und an diesem Ort, an diesem heißen Tag, und Sie hätten den so genannten Schurken gefangen, nachdem er einen, zwei oder drei amerikanische Soldaten weggepustet hatte?‘ General Loan war, was man einen echten Krieger nennen würde, von seiner Truppe bewundert. Ich sage nicht, dass es richtig war, was er tat, aber man muss sich in seine Lage versetzen. Das Foto verschweigt zudem, dass der General viel von seiner Zeit dem Versuch widmete, in Vietnam Krankenhäuser für Kriegsverletzte bauen zu lassen. Dieses Bild hat sein Leben vollkommen über den Haufen geworfen.“
Eddie Adams: Eulogy: GENERAL NGUYEN NGOC LOAN. Am 27. Juli 1998 auf time.com